Faszien - Das Aschenputtel und große Geheimnis der Schmerztherapie
Als ich meine theoretische Ausbildung zur Krankenschwester antrat, war ich neugierig auf die Anatomie und Physiologie – wie funktioniert das Wunderwerk Körper – wie genau läuft das Zusammenspiel jedes einzelnen Funktionskreislaufes ab? Wie greifen diese Mechanismen ineinander? Von Faszien wurde nur kurz berichtet, nämlich im Zusammenhang mit unserer Muskulatur. Im Allgemeinen wurde Bindegewebe mit der Erklärung, es stützt und hält, abgetan. 2 Jahrzehnte später offenbart sich mir eine ganz neue Welt zu diesem Gewebe und damit auch zu den Behandlungsmöglichkeiten bei allgemeinen Schmerzgeschehen – nicht nur hinsichtlich des weit verbreiteten Phänomens der zunehmenden Rückenschmerzen, sondern in Bezug auf Schmerz, ganz gleich wo am Körper er sich zeigt.
Die faszinierende Welt der Faszien und was man heute dazu weiß...
Die Forschung schläft nicht! Robert Schleip, dem Humanbiologen und Diplom- Psychologen zu zuhören ist für jeden Körpertherapeuten eine Symphonie in den Ohren. Die Faszien, unser Binde- und Stützgewebe gleicht einem wundersamen Netz aus einem weißlich halbdurchsichtigen Film, ähnlich einer hauchdünnen Membran. Es durchzieht unseren gesamten Körper, von ganz oben bis ganz nach unten. Ein riesiges zusammenhängendes Spannungsnetzwerk welches jeden Muskel, jeden Nerv, jedes Organ einbindet, umhüllt und fixiert. Faszien verschaffen uns Elastizität und Stabilität. Bei jeder Bewegung sind sie von hoher Bedeutung für den Umfang und die Effektivität unserer Bewegungen. Je nach dem wie elastisch unsere Faszien sind, hat das einen Einfluss darauf, wie schnell wir rennen können, wie weit wir werfen können oder wie hoch wir springen können. Hier ist eben nicht nur unsere Muskulatur gefragt! Sondern das Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Alles ist mit allem verbunden?
Der Wiener Arzt Prof. Alfred Pischinger beschreibt in den Fünfzigerjahren das durchlässige Bindegewebe als Basis der Regulation aller Körperfunktionen und sämtlicher Stoffwechselvorgänge. Das heißt im Bindegewebe liegt der Schlüssel zur Gesundheit. Im Fasziengewebe oder auch Pischinger-Raum oder Extrazelluläre Matrix genannt, werden Stoffe an- und abtransportiert. Das Fasziensystem fungiert hier als Transitstrecke. Das heißt aber auch, wenn mein Bindegewebe als Transportstrecke dient und ich nicht ausreichend trinke, versacken Abfallprodukte im Gewebe. Es bilden sich schmerzhafte Verspannungen und Myogelosen. Man darf sich hier an dieser Stelle die Frage stellen, ob und in welchem Maße hier die Übersäuerung des Körpers ebenfalls eine Rolle spielt und die Elastizität der Faszien beeinflusst und damit eine weitere Ursache für ein Schmerzgeschehen und/oder eine Bewegungseinschränkung darstellt.
Fazit
Die Faszie ist das umfangreichste aller Organsysteme, da es als einzige Struktur in Kontakt mit allen anderen Körperorganen steht, diese verbindet und beeinflusst.
Das heißt im Umkehrschluss auch, sobald ich an einem Teil des Körpers arbeite, erreiche ich indirekt den gesamten Körper und beeinflusse seine Selbstheilung!
Das sind Ansichten, die das bisherige Verständnis der menschlichen Physiologie von Grund auf, auf den Kopf stellen und zu ganz neuen Denk- und Sichtweisen und damit auch zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen können.
Zusammenhänge lassen sich längst schon anhand der hohen Wirkungsweise der Akupunktur, des Rolfings, spezieller Dehnübungen, Bindegewebsmassagen und den unzähligen Techniken im weiten Feld der Osteopathie ablesen. Eine Vielzahl therapeutischer Techniken zur Selbstbehandlung habe ich in meinem Body&Soul-Fit Programm zusammengestellt. Wenn Du mehr erfahren möchtest und Dein eigener Therapeut sein möchtest, ich bin sehr gern für Dich da!
Teile diesen Beitrag, wenn er dir gefallen hat oder du der Meinung bist, dass auch andere von den Informationen profitieren sollen.
Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Email
